Sonntag, 1. Februar 2015

Was ist "Cultural Appropriation"?

Der Begriff "Cultural Appropriation" ist im deutschen Sprachraum so gut wie umbekannt, ebenso wie seine Bedeutung, die dahinter steckt.
An dieser Stelle habe ich mir deswegen die Freiheit genommen, die Einleitung des dazugehörigen englischen Wikipedia-Eintrag zu übersetzen, da eine deutsche Version nicht existiert und er eigentlich alle Fragen zur Definition dieses Begriffes klären sollte:

"Cultural appropriation is the adoption of elements of one culture by members of a different cultural group. Specifically, the use by cultural outsiders of a minority, oppressed culture's symbols or other cultural elements.[1][2] It differs from acculturation orassimilation in that cultural "appropriation" or "misappropriation" refers to the adoption of these cultural elements, taken from minority cultures by members of the dominant culture, and then using these elements outside of their original cultural context. This cultural property may be forms of dress or personal adornment, music or artreligionlanguageintellectual property or social behavior, all of which may have deep cultural meaning to the original culture, but may be used as fashion by those from outside that culture.
In practice, cultural appropriation involves the appropriation of ideas, symbols, artifacts, image, sound, objects, forms or styles from other cultures, from art history, from popular culture, or other aspects of human-made visual or non-visual culture.[3]Anthropologists have studied the process of cultural appropriation, or cultural borrowing (which includes art and urbanism), as part of cultural change and contact between different cultures."

"„Kulturelle Aneignung“ ist die Übernahme von Elementen einer Kultur durch Mitglieder einer anderen kulturellen Gruppe. Genauer gesagt, das Nutzen von kulturell Außenstehenden einer Minderheit, Symbole einer unterdrückten Kultur oder anderer kultuereller Elemente. Sie unterscheidet sich von Anpassung oder Assimilation dahingehend, dass sich kulturelle „Aneignung“ oder „Zweckentfremdung“ auf die Übernahme dieser kulturellen Elemente bezieht, genommen von kulturellen Minderheiten durch Mitglieder einer dominierenden Kultur, und die Verwendung dieser Elemente außerhalb ihres eigentlichen kulturellen Kontextes. Dieses kulturelle Eigentum kann eine Form von Kleidung oder persönlichem Schmuck/Verzierung sein, Musik oder Kunst, Religion, Sprache, intellektuelles Eigentum oder soziales Verhalten, alles, was eine tiefe kulturelle Bedeutung für die eigentliche Kultur haben kann, aber als Fashion(trend) von jeden außerhalb dieser Kultur benutzt werden könnte.


In der Praxis beinhaltet kutlturelle Aneignung die Aneignung von Ideen, Symbolen, Artefakten, Bildern, Tönen, Objekten, Formen oder Stile anderer Kulturen, von Kunstgeschichte, von Popkultur oder anderen Aspekten von menschengeschaffener visueller oder nicht-visueller Kultur. Antrophologen haben den Prozess von kultureller Aneignung studiert, oder kultureller Übernahme (die Kunst und Städtewesen), als Teil kutlturellen Austausches und Kontakt zwischen verschiedenen Kulturen."

Beispiele für kulturelle Aneignung durch Weiße:


Diese Liste ist bei Weitem nicht vollständig und wird es wohl auch nie sein. Sie soll lediglich einen Überblick über die bekanntesten Beispiele bieten:

1) Bindis
2) Dreadlocks
3) Yoga
4) Traditionelle Gewänder/Kleidung (bspw. von amerikanischen Ureinwohnern/Indianern, Kimonos, Saris)
5) Shisha rauchen
6) Holi-/Farbfestivals

u.v.m.
































2 Kommentare:

  1. https://taz.de/Kolumne-So-nicht/!5321673/

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  2. Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, dass kulturelle Aneignung unbedingt dann tabu sein muss, wenn sie die Betroffenen verletzt oder stört.

    In etlichen Gegenden der Welt wird kulturelle Aneignung aber auch als eine Form der Respekterweisung oder Informationsvermittlung gesehen.

    Wer Freunde oder Bekannte auf den Philippinen oder in Japan hat, wird freudestrahlend zu "Oktoberfesten" mitgenommen. Die Menschen empfinden es schon so, dass sie deutsche Kultur feiern, auch wenn mir selbst das eher peinlich ist, weil ich mit Oktoberfest-Brauchtum absolut nichts am Hut habe.

    Viele Muslime feiern in Europa auch Weihnachten und freuen sich umgekehrt sehr, wenn Nicht-Muslime das Zuckerfest feiern oder christliche Frauen ein Kopftuch tragen, sei es nun aus Solidarität oder weil sie es einfach chic finden.

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